Sehbehinderung und digitale Barrierefreiheit (Podcast)

Denkt man an digitale Barrierefreiheit, so werden hier oft blinde oder gehörlose Personen als Zielgruppen-Beispiele genannt. Sehbeeinträchtigte Menschen, also Personen, die über einen Sehrest verfügen und mittels Vergrößerungssoftware digitale Angebote nutzen, werden aber allzu oft vergessen. Über dieses Thema habe ich mit Domingos de Oliveira, Host der Webseite www.netz-barrierefrei.de und Experte für digitale Barrierefreiheit, in einem Podcast gesprochen.

Bildbeschreibungen, Alternativtexte für Verlinkungen oder nicht-auffindbare Button zum Abrufen oder Runterladen von digitalen Inhalten: Menschen mit Sehbeeinträchtigungen fühlen sich bei der Konzeption von Webseiten oder Apps oft nicht genügend berücksichtigt. Und kämpfen gegen vermeidbare Barrieren, wenn es um digitale Teilhabe geht.

Schon der Hinweis auf die Verwendung von Cookies, die man durch einen Klick auf „Akzeptieren“ bestätigen muss, kann zum Zeitfresser werden, wenn er von den betroffenen Personen nicht sofort gesehen/gefunden wird. Ähnlich ist das beim Ausfüllen von Formularen. Macht man dort einen Fehler, erscheint irgendwo ein farbiger Hinweis auf dem Bildschirm und es geht nicht weiter. Nur: den zu finden mit einer Vergrößerungssoftware, die nur einen Teil des Bildschirms wiedergibt, wird schnell zum Glücksspiel.

Sehbeeinträchtigungen sind vielfältig

Mal ist es der Kontrast, mal die Seitenstruktur und mal sind es auch unübersichtliche Content-Management-Systeme, die sowohl User:innen als auch Personen, die digital arbeiten das Leben schwer machen. Wie es ist, als sehbeeinträchtigte Person digitale Inhalte nicht nur selbst zu nutzen, sondern auch im Online-Bereich zu arbeiten, darüber habe ich mit Domingos de Oliveira in seinem Podcast zum Thema „Sehbehinderung und digitale Barrierefreiheit“ gesprochen.

Denn klar ist: Oft werden erst digitale Angebote entwickelt und dann auf Barrierefreiheit getestet. Ich aber sage: Es braucht dringend einen Perspektivwechsel! Es gilt, Menschen mit Beeinträchtigung schon an der Entwicklung digitaler Angebote zu beteiligen – denn nur Betroffene wissen, was sie wirklich brauchen. Alles andere ist zwar nett gemeint – führt aber nicht zum Ziel.

#digitalebarrierefreiheit #Sehbehinderung #barrierefreiposten #digitalemedienfüralle #Inklusion #barrierefreikommunizieren

Schreibe einen Kommentar

Datenschutzinformation
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (Freie Journalistin Saskia von der Burg, Deutschland würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: